Der Unterhaltsvorschuss (UHV) sollte Sicherheit geben, wenn ein Elternteil nicht zahlt – allein in Leipzig betrifft das rund 6500 Kinder.
Realität: bürokratisches Hürdenlaufen, das Jobcenter rechnet 100% an und erhält am Ende den Großteil der Zahlungen. Bürgergeldempfänger und Aufstocker mit unter 600,- € (ab 12J.) gehen leer aus. Die Beantragung ist umständlich und langwierig sowie oft an die Mitarbeit des pflichtigen Ex-Partners gebunden und sorgt besonders bei Trennungen im Gewaltkontext für zusätzlichen Stress. Das alles nur, um Auflagen des Jobcenters zu erfüllen.
Ca. 8000 Bedarfsgemeinschaften gibt es in Leipzig, ca. 6500 Kinder beziehen UHV, die Schnittmenge liegt vermutlich im hohem Prozentbereich. Im Kern wird Geld vom Jugendamt ins Jobcenter geschickt, absurd. Zusätzlich übernimmt das Jugendamt noch den Service, die pflichtigen Elternteile zu überprüfen und ggf. das Geld zurückzuholen.
Die Stadt gibt jährlich über 12 Mio. Euro für UHV aus, davon will sie knapp 3 Mio. zurückholen – ein Hin und Her, das Unsummen kostet und kaum entlastet.
Besser wäre ein sinnvolles gerechtes Gesetz, das Kinder, vor allem aus alleinerziehenden Haushalten, nicht ausgrenzt und Investitionen in Lern-, Kunst-, Sport-, Spiel- und Freizeitangebote – für eine gerechte Teilhabe aller Kinder!